Лингвокультурологические аспекты процесса обучения немецкому языку в условиях средней общеобразовательной школы

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 06 Августа 2011 в 17:29, курсовая работа

Краткое описание

Цель исследования: Доказать необходимость внедрения лингвокультурологических аспектов в процесс обучения немецкому языку как средства развития лингвистического мышления и межкультурной компетенции учащихся средней общеобразовательной школы.

Содержание работы

Введение 3
1.1 Лингвокультурология как область гуманитарного познания 4
1.2 Лингвокультурологические знания как фактор развития лингвистического мышления и межкультурной компетенции учащихся средней общеобразовательной школы 10
2 Содержательные и организационные характеристики лингвокультурологической составляющей обучения иностранному языку 15
2.1 Общая характеристика объектов лингвокультурологического анализа в методической трактовке 15
2.2 Изучение лексических единиц, служащих предметом описания в лингвострановедении 16
2.3 Методические решения проблемы неполной эквивалентности единиц в разных языках 17
2.4 Образовательные возможности фразеологического фонда изучаемого языка 20
2.5 Область речевого этикета носителей изучаемого языка как объект методического анализа 24
Заключение 28
Список использованных источников 30
Приложение А Сценарий факультативного занятия на тему «Фразеология характеристик внешности в русском и немецком языках» 31
Приложение Б Rituale und Gewohnheiten. „Wie geht’s?“ 38

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(рекомендуемое)

Rituale und Gewohnheiten. „Wie geht’s?“

     Thema: Kommunikation: Angemessenes sagen und fragen

     Zielgruppe: TN ab Grundstufe II

     Ziel: Sensibilisierung für unterschiedliche Akzeptanz von Themen (ungefährliche und indiskrete) und für Ermessensspielräume; Verstehenshilfen für Kommunikationsverhalten: Unterscheiden lernen, welche Themen in welchem Rahmen gegenüber wem angemessen sind

     Aktivität: Unterrichtsform: Textarbeit zu zweit; Auswertung im Plenum

     Material/Vorbereitung: Ein Arbeitsblatt pro TN, eventuell ein Lösungsblatt pro Paar.

     Verfahren:

     - Lassen Sie Paare bilden, und verteilen Sie zwei Arbeitsblätter pro Paar. Beide sollen die Aufgaben zusammen bearbeiten.

     - Nachdem die jeweiligen Paare die Aufgaben gemeinsam gelöst haben, erfolgt die Auswertung im Plenum. Machen Sie deutlich, daß es Ermessensspielräume gibt, die von der Situation, der Art der Beziehung der Sprecher, von der eigenen Person und der Art der angestrebten Beziehung abhängig sind.

     Hinweis:

     - Entscheiden Sie nach dem Sprachstand der TN und der zur Verfügung stehenden Zeit, ob Sie das Lösungsblatt als Arbeitsblatt verteilen oder nur als mündliche Information geben.

     - Unserer Erfahrung nach regt diese Übung viele Diskussionen an. Machen Sie deutlich, daß bei vielen Äußerungen unterschiedliche Faktoren eine Rolle dafür spielen, ob eine Aussage angemessen oder nicht angemessen ist.

     - Lösen Sie die Aufgaben in Partnerarbeit.

     - Entscheiden Sie gemeinsam, ob und wem gegenüber (in welcher Situation) die folgenden Fragen oder Bemerkungen in den deutschsprachigen Ländern angebracht sind. Tragen Sie jeweils den oder die passenden Buchstaben ein (a - e).

     - Vergleichen Sie anschließend Ihre Antworten mit denen aus der Gesamtgruppe und diskutieren Sie Ihre Überlegungen untereinander.

     a) Unbekannter

    b) Chef/in

     c) gute/r Bekannte/r

     d) enge Freundin/enger Freund

     e) nicht angebracht 

1. „Wie geht's?"          
2. „Darf ich mir mal den Stift leihen?"          
3. „So etwas Blödes!"          
4. „Wieso haben Sie keine Kinder?"          
5. „Sind Sie religiös? Bist du religiös?"          
6. „Gehen wir zusammen Kaffee trinken?"          
7. „Woher kommen Sie gerade?"          
8. „Wie alt sind Sie?"          
9. „0h, ich dachte, Sie sind älter."          
10. „Sie sehen heute aber schlecht aus."          
11. „Können Sie mir Geld leihen?"          
12. „Liebst du mich?"          
13. „Haben Sie eine Freundin / einen Freund?"          
14. „Wieviel verdienen Sie im Monat?"          
15. „Ich finde es hier furchtbar langweilig."          
16. „Gestern hatte ich den ganzen Tag Magenschmerzen."          
17. „0h, dieser schreckliche Regen!"          
18. „Das steht Ihnen aber gut."          
19. „Unsere Regierung ist wirklich das Letzte!"          
20.- „Sind Sie verheiratet?"          
21. „Welche Partei haben Sie / hast du gewählt?"          
 

     zu Frage 1:

     Diese Frage ist vermutlich eine der häufigsten Kontaktfragen überhaupt und kann jedem, außer Unbekannten, gestellt werden. Je nachdem kann der Gefragte mit einer mehr oder weniger offenen Antwort reagieren.

     zu Frage 2 und 11:

     Einen Stift kann man sich jederzeit von jedem ausleihen, Geld, soweit es sich nicht um kleinere Beträge in Notfällen handelt, eher nur von guten Bekannten, engen Freunden oder innerhalb der Familie.

     zu Frage 3, 17 und 19:

     Das Schimpfen über gängige Themen wie Wetter, Politik und Essen ist allgemein - wenn auch manchmal nicht schön -und in beliebigen Situationen möglich.

     zu Frage 4, 13, 14 und 20:

     Weisen Sie besonders auf die unterschiedliche Akzeptanz der Themen Kinder (4.), Verdienst (14.) und Partnerschaft und Ehe (12./20.) hin. Die Fragen nach Kindern bzw. Kinderlosigkeit und der Partnerschaft sind in vielen Kulturen selbstverständlich, in den deutschsprachigen Ländern jedoch werden sie als Verletzung des Intimbereichs empfunden. Sie können nur in einer sehr persönlichen, eher intimen Situation gestellt werden. Auch die Frage nach dem Verdienst ist indiskret und selbst unter Kollegen oder Freunden oft unüblich.

     zu Frage 5:

     Die Frage nach der Religiosität oder Religionszugehörigkeit wird nicht häufig gestellt, da sie zum Privatbereich gehört und die Religion zumeist die wichtige Rolle, die sie in vielen Kulturen noch besitzt, hierzulande etwas verloren hat. In bestimmten privaten Kontexten oder Situationen (z.B. in einem persönlichen Gespräch) ist die Frage aber durchaus möglich. Wird diese Frage vom Arbeitgeber bei einer Bewerbung gestellt, muß sie nicht beantwortet werden, außer man strebt eine Tätigkeit in einer christlichen Institution an. Ansonsten braucht der Arbeitgeber die Information über die Religionszugehörigkeit jedoch, da er gegebenenfalls Kirchensteuer für den Arbeitnehmer abführen muß.

     zu Frage 6:

     Diesen Vorschlag kann man normalerweise jedem machen, er signalisiert Interesse und Kontaktbereitschaft. Nur bei völlig Unbekannten kann er unter Umständen als zu schnelle, plumpe Annäherung verstanden werden, besonders in bestimmten Situationen von Männern gegenüber Frauen.

    zu Frage 7:

     Diese Frage gilt hier eher als neugierig und wird daher nur in engen Beziehungen gestellt. Sie ist möglich in einem Gespräch auf der Reise oder in einem Gespräch als Frage nach dem letzten Reiseort.

     zu Frage 8:

     Es gilt als unhöflich, ältere Personen, besonders Frauen, nach dem Alter zu fragen, da Altwerden und Altsein in den deutschsprachigen Ländern eher negativ bewertet werden. Ausnahmen: Man hat die betreffende Person erheblich jünger geschätzt und bringt dies auch zum Ausdruck. Ärzte, Beamte u.a. können selbstverständlich diese Frage in Ausübung ihres Berufs stellen.

    zu Frage 9:

     Eine solche Bemerkung ist sehr unhöflich und wirkt außer auf sehr junge Personen verletzend.

     zu Frage 10:

     Einen solchen Kommentar hört niemand gern, auch wenn er Anteilnahme ausdrük-ken soll, man sollte daher sein Mitgefühl anders ausdrücken. Anders ist die Situation, wenn jemand über seine Unpäßlichkeit klagt und der andere teilnehmend bemerkt: „Sie sehen aber heute wirklich auch nicht gut aus."

     zu Frage 11:

     Vergleiche Punkt 2.

    zu Frage 12:

     Diese Frage kann nur in einer persönlichen, intimen Situation gestellt werden. Besonderer Hinweis für Unterrichtende im Zielsprachenland: In manchen Kulturkreisen, z.B. Indonesien, China, Korea, gibt es andere Ausdrucksformen für die eigenen Gefühle; sie sind in andere Rituale eingebunden; z.B. wird ein Liebespaar möglicherweise seine Gefühle zueinander in der Öffentlichkeit zurückhaltender zeigen als in Westeuropa. Im Unterricht müssen Sie damit rechnen, daß Ihre TN es eventuell für unangebracht ansehen, ihre persönlichen Gefühle oder ihre Kritik in den Unterricht einzubringen. Grundsätzlich gibt es natürlich auch in diesen Kulturen Signale, seine Kritik, seine Reserve oder Distanz auszudrücken. Sie sind allerdings ganz anders.

     Deshalb stößt eine schnelle Bereitschaft, mehr oder weniger Fremden die eigenen Gefühle zu offenbaren - z.B. Wut - bei TN aus den oben genannten Kulturkreisen oft auf Unverständnis und Ablehnung. Auch die bei uns vorherrschende Tendenz, Kritik oder abweichende Meinungen frei zu äußern, wirkt auf Menschen aus anderen Kulturkreisen, z.B. China, Korea, Syrien, Ägypten, Thailand, befremdend, in denen offene Kritik und eigene Meinungsäußerung, teils aus religiösen Gründen, vermieden oder anders geäußert wird: Kritik oder eine andere Meinung könnte jemanden verletzen oder als dumm darstellen oder einfach die Harmonie stören. Umgekehrt verstehen Deutsche oft die Zurückhaltung bezüglich Kritik nicht, die dann häufig als Desinteresse oder Kritikunfähigkeit mißinterpretiert wird.

     zu Frage 13 und 14:

     Vergleiche dazu Punkt 4.

     zu Frage 15:

     Vergleiche Punkt 3. Äußerst unhöflich wäre diese Bemerkung allerdings gegenüber Gastgebern!

     zu Frage 16:

     Es ist durchaus üblich, über Krankheiten zu sprechen, aber eher im Freundesoder Familienkreis. In einem persönlicheren Gespräch geht das auch unter Bekannten oder Kollegen.

     zu Frage 17:

     Vergleiche Punkt 3. Das Reden über das Wetter ist vermutlich eines der häufigsten Kommunikationsthemen und gerade auch als Gesprächseinstieg mit Unbekannten sehr üblich.

     zu Frage 18:

     Komplimente hört jeder gern. Dieses kann man möglicherweise sogar Unbekannten auf einer Party und auf ähnlichen Veranstaltungen machen und damit einen ersten Kontakt herstellen. Wenn diese Art von Kompliment jedoch von einem Mann einer ihm unbekannten Frau gegenüber gemacht wird, kann es auch als plumpe Anbiederung verstanden werden.

     zu Frage 19:

     Politik ist auch unter Unbekannten ein gängiges Gesprächsthema. Die Bemerkung auf dem Arbeitsblatt könnte unter Umständen jedoch auch alles andere als harmoniestiftend wirken!

     zu Frage 20:

     Vergleiche Punkt 4.

     zu Frage 21:

     Man wird sich normalerweise nur in engeren Beziehungen danach erkundigen.

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