Автор работы: Пользователь скрыл имя, 15 Марта 2012 в 19:27, курсовая работа
Die Bezeichnung Germanen wird auf eine Vielzahl von Völkern und Stämmen in Nord- und Mitteleuropa, die der sogenannten indo-germanischen Sprachfamilie angehören, anwendet. Der Name, dessen Bedeutung unklar ist, wurde ursprünglich von den Kelten für benachbarte nichtkeltische Stämme gebraucht.
Im südlichen Teil Skandinaviens bildete sich seit Beginn der Bronzezeit (2 Jahrtausend v.Chr) ein zusammenhängender Kulturkreis, der sich (wegen der Klimaverschlechterung) nach Westen bis in die Niederlande und nach Osten ausbreitete.
Kapitel 1:
Von der römisch-germanischen Zeit bis zur Teilung des Franreiches 843/870
4
1.1
Germanen
4
1.2
Germanen und Römisches Reich
4
1.3
Arminius
4
1.4
Limes (= befestigter röm. Grenzwall)
5
1.5
Tacitus “Germania”
5
1.6
Germanen und Christenturm
5
1.7
Völkerwanderung
5
1.8
Hunnen
6
1.9
Theoderich der Grosse
6
1.10
Franken
7
1.11
Chlodwig
7
1.12
Merowinger
7
1.13
Winfrid-Bonifatius
7
1.14
Die ersten Karolinger
8
1.15
Langobarden
8
1.16
Pippinsche Schenkung / Kirchenstaat
8
1.17
Karl der Grosse
9
1.18
Sachsenkriege
9
1.19
Kaiserkrönung
9
1.20
Das Frankreichs Karls des Grossen
10
1.21
Kaiserpfalz/Aachen
10
1.22
Lehnswesen (=Besitztum, das ein Lehnsherr einem Vasallen verliehen hat) und Grundherrschaft
10
1.23
Reichsteilungen 843/870
11
Kapitel 2:
Von der Entstehung des Deutschen Reiches bis zum Ende der Stauferzeit 1254
12
2.1
Die Entstehung des Deutschen Reiches
12
2.2
Stammesherzogtümer
13
2.3
Ottonen
13
2.4
Wikinger/Normannen
14
2.5
Die Schlacht auf dem Lechfeld
14
2.6
Reichskirche
14
2.7
Italienpolitik
15
2.8
Salier
15
2.9
Kirchenreform und Religiosität
15
2.10
Investiturstreit
16
2.11
Canossa
16
2.12
Wormser Konkorad
17
2.13
Stadtgemeinde und Bürgerfreiheit
17
2.14
Kreuzzüge
17
2.15
Staufer
18
2.16
Friedrich Barbarossa
18
2.17
Fehdewesen und Landfrieden
19
2.18
Ministerialen/Dienstmannen
19
2.19
Rittertum
19
2.20
Thronstreit
20
2.21
Landesausbau/Ostsiedlung
20
2.22
Deutscher Orden
20
Kapitel 3:
Spätmittelalter
22
3.1
Interregnum
22
3.2
Hausmachtkönigtum
22
3.3
Rudolf von Habsburg
23
3.4
Schweizer Eidgenossenschaft
23
3.5
Ludwig der Bayer
24
3.6
Karl IV. und das Haus Luxemburg
25
3.7
Kurfürsten
26
3.8
Goldene Bulle
26
3.9
Reichstage
26
3.10
Landesherrschaft und Ländstände
27
3.11
Reichsstädte
27
3.12
Städtebünde
27
3.13
Hanse
28
3.14
Die Grosse Pest (чума)
28
3.15
Bettelorden
28
3.16
Ketzer
28
3.17
Bauern
29
3.18
Zunftwesen (цех) und Zunftkämpfe
29
3.19
Juden
29
3.20
Reichsreform
Die zum Reich gehörenden Kirchen und Klöster schuldeten dem König ausser Gebeten und Fürbitten auch Panzerriter für das königliche Heer. Als “Gesalbter des Herrn“ galt er als Beauftragter (Stellvertreter) Gottes im christlichen Volk. Dadurch war er aus der Menge der Laien herausgehoben, galt den Kirchen als der ihnen bestellte Verteidiger von der Gefahren der Welt.
Die Italienpolitik der ostfränkisch-deutschen Herrscher traf in Italien auf die konkurrierenden Rechtsansprüche und Interessen anderer Mächte. Diese Politik knüpfte bewusst an das Vorbild der karolingischen Frankenkönigen an und hat von daher zwei Grundkomponenten: Zur Italienpolitik gehörte einmal die Beziehung zum Papstum. Otto I liess sich in Anknüpfung an das Vorbild Karls des Grossen im Jahre 962 zum Kaiser krönen. Seither galten die ostfränkisch-deutschen Könige als “Verteidiger der römischen Kirche“ und ihrer Weltlichen Besitzungen; ein Italienzug zur Kaiserkrönung nach Rom gehörte von da an zum festen Bestandteil deutscher Königspolitik. Die zweite Komponente deutscher Italienpolitik war die Eroberung des ehemaligen Langobardenreiches durch Otto I., auch dies in Nachahmung (подражение) Karls des Grossen. Seither war der deutscher König zugleich “König der Langobarden“, waren also “Reichsitalien“ und Deutsches Reich in Personalunion miteinander verbunden. Zu Reichsitalien gehörten vor allem die Gebiete nördlich des “Petrimonium Petri“ (=Kirchenstaat). Da aber der deutsche König als König der Langobarden beanspruchen konnte, König der südlich von Rom gelegenen langobardischen Fürstentümer zu sein, ergaben sich die Konflikte mit den Byzantinern, die Süditalien als ihren Einflussbereich betrachteten, und seit dem 11. Jahrhundert eroberten sie mit den Normannen die langobardischen Fürstertümer und Süditalien mit Sizilien zusammenschlossen. Im Jahre 1186 heiratete der deutsche König HeinrichVI. die Erbin des Königsreiches Sizilien. Mit Ausnahme des Kirchenstaates unterstand damit ganz Italien dem deutschen König. Die Vereinigung des grössten Teils von Italien in der Hand des deutschen Königs wurde 1254 durch den Tod des letzten Königs aus dem Geschlecht der Staufer beendet.
Als Heinrich II. im Jahre 1024 starb, erlosch (<погаснуть) das Königsgeschlecht der sächsischen Ottonen im Mannesstamm. Bei der Wahl des neuen Königs hielten sich die geistlichen und weltlichen Grossen des Reiches so nahe wie möglich an das altangestammte Königshaus: Sie wählten Konrad, den ältesten männlichen Verwandten des Ottonengeschlechts in weiblicher Abstammung. Konrad war Graf in der Gegend um Speyer und besass dort Familiengut.
Als König folgte Konrad II. den traditionellen Linien frühmittelalterlicher Königsherrschaft: Er suchte die königlichen Rechte und Besitzungen zu wahren, wurde 1027 in Rom gekrönt und zeigte sich als mildtätiger frommer König durch die Gründung des Speyerer Domes als Familiengrablege. Von den neuen Zeitströmungen einer ernsthafteren Frömmigkeit wurde erst sein Sohn Heinrich III. Erfasst, der ihm 1039 im Königtum folgte und zusammen mit seiner frommen Gemahlen Agnes die mächtig einsetzendes Bestrebungen der Kirchenreform förderte. Heinrich III. Starb im Alter von 39 Jahren im Jahre 1056; sein damals sechsjähriger Sohn Heinrich IV. Folgte ihm nach.
Im Verlaufe des Investiturstreits kam es zu einer Verbindung von Heinrichs kirchlichen Gegnern mit einer grossen innerdeutschen Adelopposition, die in Sachsen ihr Zentrum hatte. Heinrich IV. musste im Jahre 1077 den Bussgang nach Canossa antreten, um sein Königtum zu retten. Trotzdem wählten die deutschen Fürsten den Schwabenherzog Rudolf zum Gegenkönig, dem gegenüber allerdings Heinrich auf die Dauer die Oberhand (преимущество) gewinnen konnte. Es war dann nicht der Kampf mit der Kirche, sondern vielmehr ein Aufstand seines Sohnes Heinrich V., der ihn 1105 sein Königtum kostete. Heinrich V., der als verschlagener (хитрый) Taktiker geschildert wird, gelang es, den Investiturstreit durch das Wormser Konkordat von 1122 zu beenden. Mit seinem kinderlosen Tod im Jahre 1125 fand die Königsherrschaft der Salier ihr Ende.
Zunehmende Kritik an Misständen in der Kirche führte in der Mitte des 11. Jahrhundert zu einer Reformbewegung, die alle Länder Europas erfässte. Die Kritik richtete sich vor allem gegen die Verweltlichen des Klerus, der sich die Güter der Kirche aneinigte, ohne seinen geistlichen Pflichten nachzukommen.
Die Verbreitung der Reformvorstellungen in der römischen Kirche schlug sich in den Vorschriften der Synoden Leos IX. Und seiner Nachfolger nieder (<проявляться).
Der Investiturstreit ist die Auseinandersetzung zwischen dem Papsttum und den Königen Europas um das Recht der Investitur (Einsetzung) der Bischöfe, in die die deutschen Könige besonders stark verwickelt waren. Nach altüberliefertem Brauch setzte der deutsche König die Bischöfe seines Herrschaftsbereichs durch die Übergabe von Rings und Stab (жезл) in ihr Amt ein. Da man den Kandidaten durch den Willen Gottes vorher bestimmt sah, bestand kein Bedürfnis nach einer klaren Regelung des Wahlverfahrens. Das bedeutete, dass dem König als dem “Gesalbten des Herrn“ auch eine ausschlaggebende Rolle bei der Feststellung des Willens Gottes und damit bei der Auswahl des neuen Bischofs zukam. Diese Praxis erregte lange keine Anstoss, zumal (тем более) die Reichskirche nicht nur geistliche, sondern auch weltlich-herrschaftliche Funktionen im Reich wahrzunehmen hatte und beide Bereiche nicht klar getrennt wurden.
Als in der Mitte des 11. Jahrhunderts die Anhänger der Kirchenreform die Vergabe von Kirchenämtern durch Laien als Missbrauch anzuprangern (<клеймить) begannen, bezogen die wenigsten auch die königliche Investiturpraxis in diese Kritik mit ein.
Papst Gregor VII. Sprach ein allgemeines Investiturverbot aus, ohne auf die Tatsache Rücksicht zu nehmen, dass die Reichsbischöfe als Reichsfürsten ja auch weltliche Funktionen wahrnahmen. Eine Lösung des Problems wurde dadurch möglich, dass man begrifflich klar zwischen geistlichem und weltlichem Bereich zu unterscheiden lernte und auf dieser Grundlage im Wormser Konkordat von 1122 einen doppelten Einsetzungsakt für die Reichsbischöfe als gültige Rechtsform anerkannte.
Canossa, eine Burg im Apennin, war im Januar 1077 Schauplatz der Kirchenbusse (покояние) König Heinrichs IV. vor Papst Gregor VII. König Heinrich erreichte dadurch die Lösung vom Kirchenbahn (=Anathema), den der Papst zuvor über ihn verhängt hatte. Papsttum und Königtum hatten in Mailand verschiedene Kandidaten für das Amt des Erzbischofs unterstützt. Um seiner Auffassung (мнение) Nachdruck zu verleihen, dass sich die königliche Partei mit dem Widerstand gegen den päpstlichen Kandidaten ins Unrecht setze, hatte der Papst die verantwortlichen königlichen Räte 1073 exkommuniziert (=Anathema). Obwohl jedem Christen der Umgang mit Exkommunizierten bei Strafe der eigenen Exkommunikation verboten war, trennte sich König Heinrich nicht von seinen Räten. Im Dezember 1075 nun forderte der Papst eine klare Entscheidung: In ultimativer Form verlangte er von Heinrich Trennung von den Räten und Unterwerfung unter das päpstliche Urteil. Das Brief erreichte Heinrich, als er gerade einen Sieg über die aufständischen Sachsen glanzvoll feierte. Zusammen mit seinen Bischöfen sagte er Pappst Gregor von Worms aus den Gehorsam auf und forderte ihn auf, vom päpstlichem Stuhl herabzusteigen. Gregor VII., der sich als Stellvertreter des Apostelfürsten erklärt hatte, wertete das als gotteslästerliche (<клевета) Anmassung (дерзость) und reagierte entsprechend: In einem Gebet an den Apostel Petrus setzte er seinerseits König Heinrich ab und exkommunizierte ihn. Als dieses Urteil bekannt wurde, erzitterte die Erde, denn dass ein “von Gottes Gnaden“ regierender König aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen und abgesetzt wurde, das hatte es doch nicht gegeben. König und Papst hatten damit gegenseitig die Legitimität abgesprochen. Es zeigte sich bald, dass das Wort des Papstes mehr bewirkte als das des Königs: die Anhängerschaft Heinrichs in Deutschland schmolz (>расплавиться) dahin. Heinrichs alte Gegner aus dem sächsischen Aufstand drohten mit der Wahl eines Gegenkönigs für den Fall, dass er Heinrich nicht gelangen, sich binnen Jahresfrist vom Bann zu lösen. Statt aber die Lösung vom Bann durch Verhandlungen zu erreichen, wählte Heinrich einen Weg, den wohl niemand erwartet hatte: Mitten im Winter überquerte er die Alpen und erflehte (<вымаливать) im Büssergewand die Vergebung des Papstes in Canossa. Dem reuigen (<покаяние) Büsser durfte Gregor als Seelenhirte die Absolution nicht verweigern (отказывать).
Am 23. September 1122 schlossen Legaten (назначавшийся сенатом посол или уполномоченный) im Auftrag Papst Calix’s II. mit König Heinrich V. in Worms einen Vertrag, durch den der Investiturstreit im Reich beendet wurde. Die königliche und päpstliche Seite erklärten, auf was sie in Zukunft verzichten wollten. Heinrich V. verzichtete auf die “Investitur mit Ring und Stab“ und gestand kanonische Wahlen und freie kirchliche Weihen (посвящение )zu. Der Papst wiederum erkannte an, dass in Deutschland die Wahl der Reichsbischöfe in Gegenwart des Königs stattfinden sollte. Beide Schriftstücke zusammen enthalten die Annerkennung beider Parteien, dass ein Reichsbischof Verpflichtungen sowohl gegenüber der Kirche als auch gegenüber dem Reich hatte.
Gemeinde kommt von gemein, gemeinsam und entspricht dem Wort “Kommune“. Seit dem späten 11. Jahrhundert begannen die Bürger städtlicher Siedlungen, im Innern ihre gemeinsamen Angelegenheiten wie Marktaufsicht, Zölle, Steuern, Mauerbau, Stadtverteidigung und Rechtssprechung durch eigene Beauftragte zu regeln. Alles dies war vorher Sache des Stadtherrn gewesen. Nicht alle Stadtbewohner, sondern nur die, die Bürgerrecht besassen, gehörten zu Gemeinde. Oft war die Voraussetzung für den Bürgerstatus der Besitz von Grund und Boden in der Stadt. Die Juden als Nichtkristen standen genauso ausserhalb der Bürgerschaft wie der Klerus und die Insassen der Klöster. Der Zugang zum rat der Stadt und zu den Magistraten war lange den ratsfähigen Familien vorbehalten, dem Patriziat der Städte, das sich aus reichen Kaufleuten zusammensetzte. Erst in den Zunftkämpfen (цех) des 14. Jahrhunderts erlangten die Handwerker den Zugang zu Rat und städtischen Regierungsämtern.
Die Kreuzzüge waren bewaffnete Pilgerfahrten (<паломник), vor allem zur Befreiung und Sicherung Heiligen Stätten der Christenheit in Palästina. Die Kirche gewährte dafür den Ablass. Der erste Kreuzzug nach Palästina wurde durch Papst Urban II. ausgelöst, der 1095 in einer flammenden rede auf dem Konzil von Clermont die Bedrückung der christlichen Brüder im Osten durch die “Ungläubigen“ beklagte und Arme wie Reiche zur bewaffneten Hilfe aufrief. Papst Urban hatte vor allem die christliche Ritterschaft Süd- und Mittelfrankreichs, Flanders, der Normandie und Lothringens zum Kreuzzug aufgerufen. Aber auch zusammengelaufenes Volk nahm das Kreuz und wälzte sich als undisziplinierter Haufe durch das Land, der zunächst einmal die Aggressionen bei heimischen Nichtchristen, den jüdischen Gemeinden austobte. Der erste Kreuzzug wurde von den ersten Judenpogromen des Mittelalters begleitet.
Die Ritterheere, die 1096 aufgebrochen waren, eroberten 1099 Jerusalem und errichteten dort das “lateinische Königreich Jerusalem“, nicht ohne vorher ein furchtbares Blutbad in der Stadt angerichtet zu haben.
Bedrängnisse und Gefährdehrung des Königreiches Jerusalem und der anderen Kreuzfahrerstaaten durch die islamischen Nachbarn führten später zu weiteren Kreuzzügen: Der Fall Edessas 1144 löste durch die mitreissende Predigten (увлекающие проповеди) des grossen Zisterzienserabtes (орден) Bernhard von Clairvaux den zweiten Kreuzzug aus, mit dem auch der deutsche König Konrad III. Ins Heilige Land zog. Als Jerusalem 1187 durch Sultan Saladin eingenommen wurde, leitete Friedrich Barbarossa aus seiner Vorstellung einer universalen Verantwortung des Kaisers als Schutzherr der westlichen Christenheit die Verpflichtung ab, den 3. Kreuzzug (1189-1192) anzuführen. Es war das grösste Kreuzzug Unternehmen des Mittelalters. Nach dem Tod Friedrichs 1190 in der Osttürkei erreichte der englische König Richard Löwenherz durch Verhandlungen mit Saladin Zugeständnisse für christliche Pilger, freilich ohne Jerusalem zurückerobert zu haben.
Die Kreuzzüge des 13. Jahrhunderts, wie der 4. Kreuzzug 1202-1204, bei dem das doch ebenfalls christliche Konstantinopel erobert wurde, und der Kinderkreuzzug von 1212, bei dem Tausende von Kindern durch betrügerische Machenschaften in die Sklaverei verkauft wurden, dienten immer offensichtlicher politischen Sonderinteressen. Als 1291 Akko, die letzte christliche Festung in Palästina, fiel, war das Zeitalter der Kreuzzüge endgültig vorbei.
Seit dem 12. Jahrhundert bezeugten (>удостоверять) die Angehörigen eines Adelsgeschlechts ihre Zusammengehörigkeit dadurch, dass sie ihrem Taufnamen den Namen ihrer Stammburg hinzufügten. Stammburg derer “von Staufen“ war die Burg Stauf auf dem Berg Hohenstaufen bei Göppingen.
Heinrich IV. hatte in den Bedrängnissen des Investiturstreit den schwäbischen Grafen Friedrich 1079 zum Herzog von Schwaben ernannt und ihm seine Tochter zur Frau gegeben. Mit ihm beginnt die Bedeutung der Staufer in der Reichspolitik. Aus dem Streit um die Thronfolge nach dem kinderlosen Tod des letzten Salierkönigs Heinrich V. (1125), entstand die Feindschaft zwischen den Staufern und dem swäbischen Adelgeschlecht der Welfen, weil die Staufer als nächste Verwandte der Sailer die Königsnachfolge beanspruchten, die Fürsten aber den mit den Welfen verbündeten sächsischen Herzog Lothar von Supplinburg zum König wählten (1125-1137). Bürgerkrieg war die Folge, der in verschärfter Form weiterging, als statt Lothars welfischem Schwiegersohn 1138 der Staufer Konrad zum König gewählt wurde. Die fortgesetzte Kampf gegen die Welfen und die Erfolglosigkeit des 2. Kreuzzuges, an dem er teilnahm, liess den Zeitgenossen die Regierungszeit Konrads III. (1138-1152) als besonders glücklos erscheinen, so dass sich die Regierung seines Neffen Friedrich so glanzvoll dagegen abhob. Friedrich Barbarossa (1152-1190) ist wohl bekannteste mittelalterliche deutsche König. Als er auf dem Kreuzzug im Fluss Saleph in Kleinasien ertrank, ging das Königtum problemlos auf seinen bereits gekrönten Sohn Heinrich VI. (1190-1197) über, der zuvor seinen Herrschaftsbereich durch Heirat um das normannische Königsreich Sizilien vergrössert hatte. Bei seinem Tod brach der stauflisch-welfische Gegensatz erneut auf: Mit der Doppelwahl von 1198 kam es zum Thronstreit, der schliesslich durch die Königswahl Friedrichs, des Sohnes Heinrichs VI., beendet wurde. Er war in Sizilien aufgewachsen und kam 1212 über die Alpen, um als Erbe seines Vaters die deutsche Königskrone zu erringen (добиваться).
Die Staufer gelten als das begabteste deutsche Herrschergeschlecht. Mit dem Namen staufischer Herrscher verband sich in Notzeiten die Hoffnung des Volkes auf Besserung.
Als Konrad III., der erste Staufer auf dem Königsthron, starb, wurde entgegen geltendem Brauch nicht sein unmündiger Sohn, sondern sein Neffe Friedrich zum König gewählt, den man wegen seines rötlich-blonden Bartes schon zu Lebzeiten in Italien “Barba-rossa“ nannte. Als Sohn einer welfischen Mutter und eines staufischen Vaters brachte er die Jahrzehntentlangen die Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen zu einem friedlichen Ausgleich, so dass dem Geschichtsschreiber Otto von Freising Friedrichs Königtum als der Beginn einer neuen Epoche des Friedens und der Grösse des Reiches erschien. Friedrich I. (1152-1190), der 1155 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde , war ein glanzvoller, tatkräftiger Herrscher. Sein Leben lang hat er für die “Ehre des Reiches“ gekämpft. Da es kein Verzeichnis der Reichsrechte gab und auch keine Könige Verwaltung, war manches ausser Brauch geraten. Da traf besonders auf Italien zu , das die direkten Vorgänger Friedrichs nur selten betreten hatten. Dort setzten sich die durch Handel und Gewerbe reich und selbstbewusst gewordenen Städte gegen Friedrichs Ansprüche zur Wehr. Unter Führung des mächtigen Mailand schlossen sie sich 1167 zum Lombardenbund zusammen, gegen den Friedrich jahrzehntenlang Krieg führte.
Als Kaiser sah Friedrich sich als den besonderen Schutzherrn der Römischen Kirche und des Papsttums. Im Jahre 1187 fiel Jerusalem in die Hände der Muselmanen. Der Kaiser nahm mit vielen anderen Rittern das Kreuzzug. Der Heidenkampf sollte die Krönung seines kristlichen Kaisertums sein. Friedrich Barbarossa ertrank aber im Fluss Saleph, bevor er das Heilige Land erreichte.
Im modernen Staat ist den Bürgern eigenmächtige Gewaltanwendung bei Strafe untersagt. Niemand darf sich sein Recht auf eigene Faust nehmen. In einem Rechtsstreit entscheiden die staatliche Behörden das Urteil durch. Sie allein dürfen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Gewalt anwenden. Dieses Monopol auf legitime Gewaltanwendung unterscheidet den modernen Staat von den politischen Ordnungen des Mittelalters. Im Frühmittelalter war ein Rechtsstreit allein die Sache der streitenden Parteien. Wer sich in seinen Rechten gekränkt sah, führte eine Fehde (вражда, тяжба) und mit ihm seine Verwandten und Freunde als Fehdehelfer. Die Fehde wurde nach dem Prinzip des Schadentrachtens geführt: Alles, was der Gegner hatte, konnte zerstört werden. Zwar gab es daneben die Möglichkeit der Friedlichen Einigung vor Gericht, bei der der geschädigten Partei die Rache (месть) durch die Busszahlung abgekauft wurde.
Das Wort “Ministeriale“ ist abgeleitet von “ministerium“ = Dienst und bezeichnet Menschen, die durch Besondere Dienste ihre Rechtstellung (правовой статус) verbessert haben. Im Mittelalter hatte jeder seinen eigenen rechtsstand, der im frühen Mittelalter vor allem durch die Geburt (происхождение) bestimmt war. In den Grundherrschaften (поместье) von König, Adel und Kirche lebten Menschen, die von Geburt “frei“ waren, neben solchen, die von “unfreien“ Eltern abstammen und deshalb selbst unfrei waren. Die Lebensbedingungen der Freien waren in der Regel besser als die der Unfreien. Es ist schwer zu sagen, wenn einige der Unfreien durch besondere Fähigkeiten und Dienste aus der Masse der übrigen deutlich hervorzutreten begannen. Seit dem frühen 11. Jahrhundert jedenfalls gab es eine Gruppe, die sich nicht nur durch eine eigene Bezeichnung – Ministeriales- abhob, sondern auch durch ein eigenes Recht, das ihnen gegenüber anderen Angehörigen der Grundherrschaft besondere Vorrechte sicherte. Die Ministerialen dienten ihren Herren auf vielfältige Weise: in der Verwaltung, als Kaufleute, als Gesandte mit besonderen Aufträgen und auch als Ritter. Die Könige haben versucht, aus den Ministerialen eine Art Reichbeamtenschaft aufzubauen. Die Schwäсhe des Königstums im Thronstreit hat dazu beigetragen, dass dieser Versuch scheiterte. Die Ministerialen gehörten im Gesellschaftsaufbau des Spätmittelalters zum niederen Adel.
Aus drei Ständen, nämlich aus Betern (oratores), Kriegern (bellatores) und körperlich Arbeitenden (laboratores) setzte sich die Gesellschaft zusammen. Abbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit; sie zeigt aber, dass man den Ort der Menschen in der Gesellschaftsordnung durch eine Art berufsmässiger Tätigkeit bestimmt sah. Einer der Gründe für die Ausbildung eines Berufskriegerstandes lag in der Militärtechnik: Die Krieger (milites) kämpften zu Pferde; sie waren berittene Krieger, ausgerüstet mit Schild und Lanze (копье), eisernem Kettenhemd oder gepanzerter Rüstung. Diese Art des Kampfes erforderte regelmässiges Training und Geld für die teuere Ausrüstung. Die Ritter mussten von der landwirtschaftlichen Tätigkeit freigestellt sein, um dem Kriegerberuf nachgehen zu können. Das war zunächst den adeligen Grundherren möglich. Aber schon die Karolinger hatten arme Freie und auch Unfreie als Berufskrieger verpflichtet und sie für ihre militärischen Dienste mit einem Dienstgut ausgestattet, und seit dem 11. Jahrhundert kamen vor allem Krieger aus dem Ministerialenstand dazu. Die Kirche des Frühmittelalters hatte jede Form von Kampf und Kriegführen als mit der christlichen Moral unvereinbar abgelehnt. Erst als sich mit der Bekämpfung des islamischen Araber in Spanien seit dem 11. Jahrhundert die Vorstellung herauszubilden begann, dass der Kampf für Christentum und Kirche ein gottgefälliges Werk sei, war die Grundlage für eine christliche Kriegerethik gelegt. Ein Ritter sollte das Streben nach Ruhm und weltlicher Ehre in der Dienst höherer Ziele stellen, des Heidekrieges vor allem.
Friedrich, der Sohn des Staufenkaisers Heinrich VI. und Konstanzes, der Erbin des normannischen Königsreiches Sizilien, war noch drei Jahre alt, als sein Vater völlig überraschend im September 1197 starb. Obwohl das Kind bereits zum deutschen König gewählt und damit die Nachfolge eigentlich entschieden war, brachte der frühe Tod des Kaisers diejenigen politischen Kräfte auf den Plan, die eine Vereinigung Süditaliens mit dem Reich und eine darauf begründete staufische Vorherrschaft ablehnten: Das waren die Kaiserwitwe Konstanze, die, wie man wusste, die Deutschen nie geliebt hatte; dann der Papst, der eine Umklammerung (притеснение) des Kirchenstaates fürchtete und deshalb zu verhindern suchte, dass der Erbe Siziliens zugleich deutscher König war; und schliesslich eine Gruppe stauferfeindlicher Fürsten in Deutschland. Als sie hörten, dass Konstanze für ihren Sohn auf die deutsche Königswürde verzichtet hatte, bereiteten sie die Königswahl Ottos, eines Sohnes Heinrichs des Löwen, vor. Aber die Stauerpartei kam ihnen zuvor: Sie wählten den Bruder des verstorbenen Kaisers, Herzog Philipp von Schwaben, ohne allerdings die Königswahl Ottos dadurch verhindern zu können. Seit dem Jahre 1198 hatte das deutsche Reich mit dem Welfen Otto IV. und dem Staufer Philipp von Schwaben zwei Könige, die sich gegenseitig bekämpften. Zehn Jahre dauerten die Auseinandersetzungen, in denen Philipp von Schwaben zunehmend an Unterstützung gewann. Da wurde Philipp am 21. Juni 1208 ermordet. Otto IV. erreichte Anerkennung als König, bis er Friedrich II. weichen musste, der 1212 nach Deutschland kam, um sein väterliches staufiches Erbe einzufordern, und bald allgemeine Anerkennung als König fand.
Der Thronstreit von 1198 gilt als einer der Wendepunkte deutschen Geschichte. Der Thronstreit hinderte, dass die von Friedrich Barbarossa geschaffenen Ansätze weiterfolgt werden konnten. Der Thronstreit gilt als ein wichtiger Grund dafür, dass die deutschen Könige der Folgezeit nicht wie die Könige von Frankreich und England einen Einheitsstaat aufbauen konnten.
Das frühmittelalterliche Westeuropa war dünn besiedelt. Nur ein geringer Teil der Gesamtfläche wurde landwirtschaftlich genutzt, und auch dort fehlten oft die Menschen, um bereits kultiviertes Land weiter zu bewirtschaftlichen. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts aber setzte bemerkenswertes Bevölkerungswachstum ein, das bis in das 14. Jahrhundert hinein anhielt. In den bereits dichter besiedelten Gegenden Frankreichs und Englands stieg die Bevölkerung, so schätzt man, vom Ende des 11. Jahrhunderts auf Dreifache. Die intensivere Bodenutzung und damit die Steigerung der Erntenträge im Altsiedelland reichte nicht aus, um die stets wachsende Zahl von Menschen zu ernähren. Es musste bislang unbewirtschaftliches Land durch Rodung (>распахивать под пашню) dazugewonnen werden. Rodungsland waren zunächst die Waldgebiete und Gebirge in Westeuropa selbst. Erst allmählich zogen Bauern als Siedler weiter nach Osten. Heinrich der Löwe warb für die Erschliessung Holsteins und Mecklenburg flämische, holländische und niederdeutsche Bauern als Siedler an. Ein knappes Jahrhundert später bemühte sich der Deutsche Orden um deutsche Siedler für das Prussenland und Litauen, weil die einheimische Bevölkerung nicht ausreichte, um das Land weiter zu Erschliessen. Aber auch polnische Fürsten suchten Bauern aus dem volkreicheren Westen in ihr land zu ziehen.
1199 beauftragte Pappst Innozenz III. die “Brüder des Hospitals der Deutschen in Jerusalem“, die bislang im Heiligen Land kranke Pilger gepflegt hatten, zusätzlich mit dem Heidenkampf. Damit war der Deutsche Orden als Ritterorden entstanden. Die Deutschordnenritter trugen als Zeichen ihrer Ordenzugehörigkeit einen weissen Mantel mit schwarzem Kreuz, Ihr Aktionsfeld war zunächst das Heilige Land. Der Heidenkrieg, zu dem die Ordenritter verpflichtet waren, verlagerte sich bald vom Heiligen Land nach Osteuropa. Vom östlich der Weichsel gelegenen Prussenland, das ihm ursprünglich übertragen worden war, griff der Orden nach Westen und Nordosten aus. Durch die Expansion entstanden Konflikte mit Polen, die allerdings keine nationalen Gegensätze waren.
Daten |
Ereignisse |
911-918 |
Konrad I. |
919-936 |
Heinrich I. |
933 |
Sieg Heinrichs über Ungarn |
936-973 |
Otto I., der Grosse |
951-952 |
Italienzug Ottos und Krönung in Pavia zum “König der Langobarden“ |
10. Aug. 955 |
Schlacht auf dem Lechfeld |
2. Febr. 962 |
Kaiserkrönung Ottos des Grossen in Rom |
968 |
Gründung des Erzbistums Magdeburg |
973-983 |
Otto II. (967 Kaiser) |
983-1002 |
Otto III. (996 Kaiser) |
1002-1024 |
Heinrich II. (1014 Kaiser) |
1033 |
Konrad II. wird König von Burgund |
1039-1056 |
Heinrich III. (1046 Kaiser) |
1056-1105 |
Heinrich IV. (1084 Kaiser) |
1073-1085 |
Papst Gregor VII. |
1074-1075 |
Sächsischer Fürstenaufstand gegen Heinrich IV. |
1076 |
Heinrich IV. und Gregor VII. Erklären sich gegenseitig für abgesetzt |
1077 |
Lossprechung Heinrichs IV. von Bann in Canossa |
1077-1080 |
Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden |
1096-1099 |
1. Kreuzzug |
1105-1125 |
Heinrich V. (1111 Kaiser) |
1119 |
Zisterzienserorden vom Papst anerkannt |
1125-1137 |
Lothar III. von Supplinberg (1133 Kaiser) |
1138-1152 |
Konrad III. |
1147-1149 |
2. Kreuzzug |
1152-1190 |
Friedrich I. Barbarossa (1155 Kaiser) |
1167 |
Lombardenbund |
1180 |
Sturz Heinrichs des Löwen |
1189-1192 |
3. Kreuzzug |
1190-1197 |
Heinrich VI. (1191 Kaiser) |
1199 |
Gründung des Deutschen Ordens |
1202-1204 |
4. Kreuzzug (Kreuzfahrer erobern Konstantinopel) |
1208 |
Ermordung Philipps von Schwaben |
1209 |
Kaiserkrönung Ottos IV. |
1212-1250 |
Friedrich II. (1220 Kaiser) |
1228-1229 |
5. Kreuzzug |
1248-1254 |
6. Kreuzzug |
1250-1254 |
Konrad IV. |